

ÜBUNG VERTRAUEN
Wenn der Töpfer an seiner Scheibe sitzt, hat er eine bestimmte Vorstellung davon, was aus dem Ton werden soll. Er formt den Klumpen, fügt Lehm zu, nimmt weg, streicht glatt, bis das entsteht, was er im Sinn hat. Ob daraus eine kunstvolle Vase oder ein gewöhnlicher Topf für den Alltag wird, liegt in seinem Ermessen.
Wir alle sind aus Gottes Hand hervorgegangen. Er hat uns einzigartig geschaffen, zu Persönlichkeiten mit ganz individuellen Begabungen, Schwächen und Begrenzungen. Nun, der Unterschied ist nicht wegzuleugnen: Die einen wirken wie Sonntagskinder, geboren, um an der Sonnenseite zu leben. Anderen scheint es verordnet, häufig dunkle Täler durchschreiten zu müssen. Anfechtungen, Leid, Schmerzen und Verluste sind ihre Begleiter. Da kann schon mal der Gedanke aufkommen: Ist Gott gerecht?
Weshalb muss ich mein Leben lang darum kämpfen, dass mir etwas gelingt, während andern alles mühelos in den Schoss fällt?
Weshalb erlebe ich nicht, dass Gott auf mein flehendes Gebet…