
EDITORIAL

LIEBE LESERIN, LIEBER LESER
Bestimmt sind auch Sie der vielen Schreckensmeldungen müde und wünschten sich, dass niemand mehr aus seiner Heimat fliehen müsste. «Ich will eine Welt, in der die Menschen das Wort ‹Krieg› im Lexikon nachschlagen müssen, weil sie nie davon gehört haben», so der amerikanische Arzt und Clown Patch Adams. Sein Anti-Kriegsmittel: exzentrisches Auftreten und Witze reissen. Alles lacht, niemand denkt an Gewalt.
Doch in der Geschichte der Menschheit – und die dauert nun ja schon einige Jahrtausende – lässt sich keine «kriegsfreie» Epoche ausmachen. «Frieden auf Erden» und «Menschen auf Erden» scheinen sich auszuschliessen. Bibelkenner wissen, weshalb.
IS-Kämpfer, Boko Haram, Separatisten in der Ukraine und andere hinterlassen innerhalb weniger Wochen eine unvorstellbare Spur der Verwüstung, wenn sie die von ihnen beherrschten Gebiete radikal «säubern» von Menschen, die sich ihren Ideologien nicht unterwerfen.
Christen gehören weltweit zu den am meisten verfolgten Menschengruppen. Dennoch, oder gerade deshalb, sind sie das neue Gesicht authentischen Glaubens. Uns Christen im Westen haben sie viel zu sagen. Sie schliessen nicht aufgrund guter Umstände auf einen guten Gott, sondern sind der festen Gewissheit: Gott ist gut, auch wenn die Umstände dagegen sprechen. Wie Ertrinkende an einen Rettungsring klammern sie sich an Jesus. Dabei erfahren die wegen ihres Glaubens Bedrängten, dass er sie an der Hand nimmt und durch eine Feuerprobe nach der anderen führt – nicht am Leid vorbei, sondern mitten hindurch.
«Lasst uns unser Herz samt den Händen aufheben zu Gott im Himmel!»
Klagelieder 3,41
Malik, ehemaliger Muslim aus dem Nahen Osten und nun ein Nachfolger Jesu, fordert uns mit seiner Aussage gewaltig heraus: «Jeder Christ sollte mindestens einmal im Leben wegen seines Glaubens ins Gefängnis kommen; das tut einfach gut! Wer einmal die Einsamkeit einer Gefängniszelle erlebt hat, ist nicht mehr derselbe. Wenn man spürt, dass Jesus imstande ist, diese Einsamkeit zu 100 Prozent, ja zu mehr als 100 Prozent auszufüllen – das ist etwas Gewaltiges! Meine tiefsten geistlichen Erkenntnisse habe ich auf dem kalten Betonfussboden meiner Zelle gewonnen, wo wir nur zu zweit waren – Jesus und ich.» 1
1) Aus dem Buch: «Im Angesicht des Todes» von Tom Doyle und Greg Webster
Er ist nicht der Einzige mit dieser Überzeugung. Viele Gläubige trotzen den grössten Gefahren, geben die Liebe Jesu weiter und bezeugen seine Treue. Lesen Sie dazu den Beitrag auf Seite 14–17 über Elisey, Pastor in der Ukraine. Mitten im Chaos dieser Welt erleben Menschen tiefen Frieden und eine Geborgenheit, die nur der erfährt, der Jesus kennt.
Auch in der Bibel finden sich unzählige Beispiele: Noah, Daniel, Hiob, Rahab, David, Elisa usw. Gott steht denen bei, die ihn fürchten und lieben. Er sieht jeden Einzelnen und möchte unsere Leere im Herzen füllen.
Jeder kennt Not in irgendeiner Form, auch wenn in unserem Land noch nicht die Klingen gekreuzt werden. Psalm 23 lehrt uns, dass das dunkle Tal nicht einfach weggebetet werden kann, sondern durchwandert werden muss. Vor dem Wahnsinn bewahrt uns das zum Erleben gewordene Wissen: «Und wenn ich auch wanderte durchs Tal des Todesschattens, so fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, die trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde ...»
In Jesus finden wir alles – seine Vergebung, seine Versorgung, sein unbesiegbares Leben und seine durchtragende Kraft – bis zum Ziel! «Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir» (Jesaja 43,5).
Herzlich, Ihre
