

Brot des Lebens
ZWEIMAL LEBEN RETTENDES BROT
Es war Nachkriegszeit, das Brot durch Brotmarken «rationiert». Schulkamerad Heinrich V. teilt jeden Tag sein Butterbrot mit Werner Gitt. Unzählige Male hat er so dessen Hunger gestillt. Ein Wiedersehen mit Folgen nach sechzig Jahren.
Bis zu unserem Umzug nach Hohenlimburg/Westfalen im Jahre 1950 besuchte ich die Volksschule Lüchow (im äussersten Nordosten von Niedersachsen gelegen). Es war Nachkriegszeit, und das Brot war in der zweiten Hälfte der vierziger Jahre durch Brotmarken «rationiert» – so sagte man das damals. Man kann auch sagen, «Brot war Mangelware». Wie gut hatte ich es, dass mein Schulkamerad Heinrich V. neben mir sass. Er war Bauernsohn und kam von einem Hof aus einem wendländischen Runddorf. Jeden Tag brachte er ein Paket appetitanregender Butterbrote, die mit guter Leberwurst oder anderen leckeren Dingen reichlich belegt waren, mit zur Schule. Unzählige Male hat er meinen Hunger gestillt, wenn er mir von seinen Broten abgab.…