

BIBELLESE UND TEMPOTASCHENTÜCHER-ALARM
Ein müdes Gähnen, die plötzliche Erinnerung an ungeputzte Fenster, an den Teppich, der gesaugt werden muss, die Alpenveilchen, die dringend Wasser brauchen, und die unbeantworteten Mails. So die Gedanken, die unaufgefordert durch meinen Kopf schiessen, wenn ich meine Bibel aufschlage. Dringende Pflichten, die aber gerade eben nicht so dringend waren. Es gibt seltsame Kräfte, die um jeden Preis verhindern wollen, dass ich dieses Buch lese. Das soll mir zu denken geben.
«In dem Moment, in dem ich anfange, die Bibel zu lesen, fängt sie an, mich zu ‹lesen›. Peinlich.»
Ganz anders die Reaktion mancher Leser und Zuhörer der Inhalte dieses Buches in früheren Zeiten. König Josia von Israel zerriss empört seine Kleider, als ihm die «Worte des Gesetzes» vorgetragen wurden (2. Kön. 22,11). Das Volk Gottes zur Zeit Nehemias «weinte, als es die Worte des Gesetzes hörte» (Neh. 8,9). Im Buch Esra lesen wir von Menschen, «die vor dem Gebot unseres Gottes zittern»…