
ZEITZEICHEN
EPIDEMIOLOGE JOHN IOANNIDIS: WISSENSCHAFTLER ANGEFEINDET
(et.) Ioannidis gehört zu den einflussreichsten und meistzitierten Wissenschaftlern der Welt. Schon 2005 löste der Stanford-Professor mit seiner harschen Kritik an den oft fehlerhaften Studienergebnissen seiner Kollegen eine Schockwelle aus, erntete dafür aber auch grössten Respekt.
Zu Beginn der Coronakrise dann der grosse Bruch: Während die Wissenschaftswelt das Virus als globale Gefahr einstuft und härteste Massnahmen fordert, mahnt Ioannidis zur Mässigung, warnt vor Panikmache und kritisiert die fehlende wissenschaftliche Basis der Massnahmen. Im Januar legt Ioannidis dann die heiss diskutierte Stanford-Studie vor. Kritisch blicken er und seine Mit-Autoren darin auf die global eingesetzten Lockdowns und die daraus entstandenen Kollateralschäden. «Wir sind mit dieser Pandemie anders umgegangen als mit jeder anderen pandemischen Welle in den letzten Jahrzehnten», meint Ioannidis in «ServusTV», denn «die Hunderten…