

DIE NOT NIMMT KEIN ENDE
Der Schein trügt. Sieht man Herrn Croitoru zum ersten Mal, macht er mit seinen 64 Jahren einen stabilen Eindruck. Forscht man hingegen ein wenig in seiner Vergangenheit – über die er nur ungern und mit viel Wehmut spricht –, so birgt sie viel Kummer und Not.
Seine Kindheit verbringt Marin Croitoru in einer armen Familie auf dem Land. Er kämpft hart dafür, das Gymnasium und die anschliessende Fachschule besuchen zu können, wo er sich als Vorarbeiter in der Autoindustrie ausbilden lässt.
Mit seinen Qualifikationen und einem Arbeitsvertrag in der Tasche heiratet er. Innert kurzer Zeit werden seine beiden Kinder geboren. Während er damit beschäftigt ist, seine Familie zu ernähren, um ihnen bescheidenen Luxus zu ermöglichen, und sich ganz auf die Arbeit konzentriert, entgeht ihm die Tatsache, dass sich seine Frau mehr und mehr dem Alkoholgenuss hingibt.
Nach vierzehn Jahren Ehe folgt die Trennung. Während acht Jahren leben sie weiter unter einem Dach, mit der Hoffnung…