

TIFFANY KOEHLER: EIN LEBEN VOLLER VERZWEIFLUNG UND SCHULD
Wenn ich an meine Kindheit denke, erinnere ich mich an Tage voller Sonne und Glück. Doch alles änderte sich schlagartig, als mein Bruder die Diagnose Leukämie bekam. Ich war 15 und wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. Es war schrecklich, ihn leiden zu sehen. Immer wieder musste er ins Krankenhaus zu Chemotherapien und Bestrahlungen. Es zerriss mir mein Herz.
Wann auch immer sich die Gelegenheit ergab, verdrängte ich unsere Situation. Ich tat alles, um meine Gefühle zu betäuben. Ich ging auf wilde Partys, fing an zu kiffen und andere Drogen zu nehmen. Innerhalb von sechs Monaten war ich zwei Mal schwanger und trieb heimlich ab.
Als ich 18 war, starb mein Bruder. Erst da bemerkte ich, dass ich völlig am Ende war. Ich brauchte dringend Hilfe und ging in eine Entzugsklinik.
Eine Zeit lang schaffte ich es, sauber zu bleiben. Doch immer wieder kamen Schuldgefühle in mir hoch. Ich konnte mir nicht verzeihen, dass ich abgetrieben…