

MEIN LEBEN IM Rausch
Hans-Gerd erzählt von seiner langen Suche nach einem Ausweg aus der Alkoholsucht, die ihn nach und nach zerstört.
Du warst viele Jahre Alkoholiker. Wie hat alles angefangen?
Hans-Gerd: Ganz harmlos. Mit 13 das erste Bier, der erste Joint, die erste Tätowierung. Mein Vater war Alkoholiker. Kam er nüchtern von der Arbeit, mussten wir drei Kinder zu Hause sein – egal, wie schön das Wetter auch war. Kehrte er hingegen betrunken in den Morgenstunden heim, flüchteten wir aus dem Haus, um die Gewalttätigkeiten gegen unsere Mutter nicht miterleben zu müssen.
Mein Vater war gerade von der Polizei abgeholt worden und sass längere Zeit in Untersuchungshaft, danach im Gefängnis. Endlich fühlte ich mich frei von diesem Tyrannen, vor dem ich solche Angst hatte. In der Schule war ich ein Versager. Ich wohnte in einem «sozialen Brennpunkt»: Nur die Stärksten konnten sich hier behaupten. Zu denen zählte ich anfangs überhaupt nicht.
Meine Mutter liebte mich, verstand es jedoch nicht,…