

RUMÄNIEN – QUO VADIS?
Es ist kalt, der Nebel hängt über der Stadt. Der Bahnhof ist überfüllt mit Hunderten von Menschen, die sich an diesem unwirtlichen Winterabend im Dezember auf den Heimweg machen und wie riesige Trauben vor den Zugtüren drängeln.
Obwohl in Besitz einer Fahrkarte mit Waggon- und Platznummer, schaffe ich es, mich in den falschen Wagen zu zwängen. Die Reihenfolge wird ab und an geändert, so nach dem Motto: Wenn wir hinten sind, ist hinten vorne – nach all der Zeit immer noch ein Rätsel für mich. Ich lasse mich auf meinen Platz fallen und komme mit dem Ehepaar vis-à-vis ins Gespräch. Während der 3 ½-stündigen Fahrt landen wir auch beim Thema Politik.
Zwischenzeitlich kann ich mich recht gut auf Rumänisch unterhalten, aber bei politischen Diskussionen muss ich passen. Der Herr, ehemaliger Ingenieur, und seine filigrane Frau schwärmen in den höchsten Tönen über die vergangenen Zeiten des Ceausescu-Regimes. Alles war besser! Während die beiden sehnsüchtig in Erinnerungen…