

Pninas Kuchenstück
Wie die Orthodoxen Druck auf Jesus-gläubige Juden machen.
Rebecca stellt einen «Kaffee Hafuch» – so heisst der Milchkaffee in Israel – auf den Tisch und verschwindet wieder hinter der Theke. Sie und ihre Chefin, Pnina Konforty, haben viel zu tun und keine Zeit zum Reden. Mir bleibt Zeit, in die vom Frühlingssandsturm getrübte Luft von Gan Javne zu blicken und darüber nachzusinnen, wie die kleine, eigentlich unscheinbare Konditorei in dieser historischen Gegend beinahe einen Religionskrieg ausgelöst hat.
Vor fast zwei Jahrtausenden, nach der Zerstörung des jüdischen Tempels in Jerusalem, hat sich hier in der südlichen Küstenebene des heutigen Staates Israel das Judentum unter dem legendären Rabbi Jochanan ben Zakkai neu formiert und eine Gestalt gewonnen, die es zu einem Überleben ohne Zentralheiligtum und fern der Heimat befähigt hat. Das war der Ursprung des rabbinischen Judentums.
2006 hatte der Oberrabbiner von Aschdod, Rabbi Josef Scheinen, entdeckt, dass Pnina…