

AUS DER «KRÄUTERKÜCHE» – MANNA-SIRUP
Den Begriff Manna kennen wir aus dem Alten Testament (2. Mose 16,31). Sechs Mal die Woche hatte Gott selber diese Speise vom Himmel fallen lassen, damit es am Morgen von den Israeliten, die sich auf der Wüstenwanderung befanden, eingesammelt werden konnte. Wenn wir heute von Manna reden, meinen wir damit den getrockneten Saft der Manna-Esche (Fraxinus ornus). Sie ist im Tessin und in ganz Südeuropa beheimatet und wird vor allem in Süditalien wirtschaftlich genutzt. Wie die gewöhnliche Esche wächst die Manna-Esche zu einem stattlichen, bis 10 m hohen Baum. Die duftenden, weissen Blütenrispen wirken im Grün der Blätter wie Wattebausche.
Um den Saft aus der Rinde zu gewinnen, schneidet man diese vorsichtig an. Durch die gezielte «Verletzung» der Rinde wird der Gehalt an Mannit, dem Hauptinhaltsstoff, stark gefördert. Auf dem Boden legt man grosse Blätter des Feigenkaktus oder von Agaven aus, um den heruntertropfenden Saft aufzufangen. Der eingetrocknete…